Von Ansgar Büsse
Die Dove-Elbe-Rallye, eine Ruder-Regatta auf einer 13 km langen Strecke in Bergedorf; so lautete das Projekt der Vierer- Mannschaft des Rudervereins Uelzen; am vergangenen Wochenende wurde es nun ernst. Schon im Januar und bei Minus-Graden begannen die Ruderer Markus Kurz, Torsten Kretzschmar, Klaus Glißmann und Ansgar Büsse, sich auf dem Elbe-Seiten-Kanal intensiv auf dieses anspruchsvolle Rennen vorzubereiten. Ungefähr eine Stunde muss man für das Rennen einplanen, bei dem die Boote im Abstand von einer Minute auf die Strecke geschickt werden. Ein hartes Rennen gegen die Uhr; orientieren kann man sich nur an den gegnerischen Booten, die direkt zuvor und direkt nach dem eigenen Boot gestartet werden. Schlagmann Kretzschmar gab gleich zu Beginn des Rennens eine hohe Schlagzahl vor, das nachfolgende Team aus Königswusterhausen im Blick, die gleich zu Beginn Druck machten und versuchten, zu den Uelzenern aufzuschließen. Nicht einfach, die Situation einzuschätzen und sich selbst die Kräfte einzuteilen; man weiß ja nicht, wie anstrengend es für die gegnerischen Mannschaften schon ist. Nach gut vier bis fünf Kilometern gelang es den Uelzenern, sich von den Verfolgern abzusetzen, damit rückte das voraus rudernde Boot der RG Hansa Hamburg in den Fokus, das jedoch bis zur Wende bei 6,5 km keine Schwächen zeigte. Auch die Wende hatten die Uelzener auf dem heimischen Elbe-Seiten-Kanal geprobt, keine Zeit verlieren, sofort das Boot wieder anschieben und sofort wieder den gemeinsamen Rhythmus finden. Die zielgerichtete monatelange Vorbereitung zahlte sich zu Beginn des Rückwegs aus, gegen die Strömung und bei jetzt unangenehm starkem Gegenwind. Die erfahrene Ruder-Trainerin Lea Frohloff war als Steuerfrau mit im Boot und ordnete nun einen Zwischenspurt an, also noch höhere Schlagzahl und noch mehr Druck am Blatt. Auf der folgenden Teilstrecke machte das weiße Boot, der „Elbe-Seiten-Express“, seinem Namen alle Ehre, die Crew arbeitete sich an die Hamburger von einem Abstand von ca. 200m bis auf 3 Bootslängen heran. Im Endspurt arbeiteten sich die Uelzener sogar bis an das Heck des Hamburger Bootes vor und rollten nach 54:47 Minuten über die Ziellinie. Ihren Gegnern nahmen sie mehr als 1,5 Minuten ab. Das Rennen in ihrer Altersklasse 55 Jahre gewannen die Uelzener Ruderer damit souverän, ließen aber mit dieser Zeit bis auf zwei auch alle wesentlich jüngeren Mannschaften hinter sich.
„Eine Top- organisierte, gastfreundschaftliche und grund-sympathische Veranstaltung des RC Bergedorf, aber sau-anstrengend“, lacht Ruderer Markus Kurz. Die Ruderer sind sich einig: Schon die gemeinsame intensive Zeit des Trainings war ein tolles Erlebnis, das zusammenschweißt. Müde, kaputt und froh verabschiedeten sich die Uelzener Ruderer von der Dove-Elbe-Rallye mit einem „Nie wieder Dove-Elbe, tschüss bis zum nächsten Jahr!“